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Karpaltunnelsyndrom ("schlafende Hand")

Was ist das?
Beim Karpaltunnelsyndrom handelt es sich um eine Einengung eines relativ großen Nervens („mittlerer Nerv“, N.medianus), der an der Innenseite des Handgelenkes zu den Fingern zieht. Er ist für das Gefühl am Daumen, Zeigefinger, Mittelfinger und zur Hälfte am Ringfinger verantwortlich. Zusätzlich versorgt er die Muskulatur am Daumenballen.
 
Typische Beschwerden:
- Kribbeln, „Ameisenlaufen“ in den Fingern
- Vermindertes Hautgefühl an den genannten Fingern
- Typisch sind Schmerzen in den Fingern, manchmal bis in den Unterarm oder den Oberarm ausstrahlend
- Ungeschicklichkeit der betroffenen Hand
- Kraftverlust
Die genannten Beschwerden können bei verschiedenen Patienten in unterschiedlicher Intensität auftreten.
 
Untersuchung:
Neben der klinischen Untersuchung der Hand ist zur Sicherung der Diagnose eine spezielle neurologische Untersuchung, ein sogenanntes ENG, notwendig. Es wird dabei die Nervenleitgeschwindigkeit gemessen. Die Untersuchung wird von einem Neurologen durchgeführt.
 
Behandlung:
In den meisten Fällen ist die operative Spaltung des Nervenkanals notwendig. Es wird dabei über einen ca. 3 cm langen Hautschnitt in der Hohlhand der betreffende Nerv aufgesucht und von einengendem Gewebe befreit.
Die Operation erfolgt entweder in Allgemeinnarkose oder nach Betäubung der Armnerven (Plexusanästhesie).
 
Nachbehandlung:
Nach der Operation wird für die Zeit der Wundheilung (etwa 10 Tage) eine Kunststoffschiene, die das Handgelenk ruhigstellt, angelegt. Nach ca. 10 Tagen werden die Nähte entfernt.
In den ersten Wochen ist das Gebiet um die Narbe noch druckempfindlich, was sich besonders beim Aufstützen anfänglich unangenehm bemerkbar machen kann. Diese Beschwerden verschwinden nach wenigen Wochen.
WICHTIG:
Die durch die Erkrankung bedingten Schmerzen werden durch die Operation schlagartig behoben. Bei vorbestehenden Gefühlsstörungen braucht es jedoch je nach Intensität der Einengung unter Umständen Monaten, bis das normale Gefühl wiederkehrt. Bei extremer Einengung kann es vorkommen, dass das Gefühl nicht mehr vollständig zurückkehrt.

siehe auch Sulcussyndrom

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